Geschichte

Gründerjahre 1910 - 1945

Am 10. Juli 1910 kamen rund 30 Männer in der Krone in Undingen zusammen. Besprochen wurde damals, dass „… mancher junge Mann verkommt und verwächst, weil ihm die Gelegenheit zur Pflege seines Körpers fehlt.“ Die Geburtsstunde des TSV Undingen 1910 e.V. hatte geschlagen. Schon eine Woche später, am 17. Juli 1910, erfolgte die erste Generalversammlung. Eine Mitgliederzahl von 32 Männern wurde festgestellt und der Bäcker Georg Flad zum Vorstand gewählt. Die Aufnahmegebühr wurde auf zwei Mark für Männer und eineinhalb für Zöglinge festgesetzt. Monatsbeiträge auf 20 Pfennig.

In den Jahren bis 1914 etablierte sich der Turnbetrieb. Mit einem selbst gefertigten Holzbarren und einem von der SG Reutlingen erstandenen Reck wurde der Turnbetrieb in der Kronen-Scheune aufgenommen. Wer bei den Turnstunden unentschuldigt fehlte, musste eine Strafe in Höhe eines Monatsbeitrags berappen. Nach dreimaligen Fehlen erfolgte der Ausschluss. Während des 1. Weltkriegs kam der Turnbetrieb durch die zur Reichswehr einrückenden Vereinskameraden nahezu zum Erliegen.

In einer eigens am 26. Januar 1919 abgehaltenen „Versammlung über die Weiterführung des Turnvereins“ wurde beschlossen, dass der Verein bestehen bleibt und weiter aufgebaut wird. Zum Vorstand wurde Ludwig Rapp gewählt. Sofort wurden Voraussetzungen geschaffen für einen geordneten Turnbetrieb. Der Verein kam mit der Gemeinde überein, dass er die Turnhalle nutzen darf. Im Gegenzug durfte die Gemeinde die vereinseigenen Turngeräte verwenden.

„Fußball gehört dem Verein zu eigen“, lautete der Beschluss in der Monatsversammlung vom Februar 1921. Damit war diese Sportart in den Verein aufgenommen.

Ein Ruck ging durch den Verein, als er 1926 beschloss, eine Vereinsfahne anzuschaffen. Um die großen organisatorischen Maßnahmen für die Fahnenweihe am 30. Mai 1926 zu schultern, hat der Verein eigens dafür sechs weitere Mitglieder in den Ausschuss berufen. Zum Fahnenträger wurde Georg Betz gewählt. Zur vollständigen Fahnensektion kamen Wilhelm Flad und Friedrich Rein hinzu. Es war damals eine außerordentliche Ehre, die Vereinsfahne bei den verschiedenen Anlässen führen und dem Verein voraus marschieren zu dürfen.

Bis in den Beginn der 30er-Jahre hinein entwickelte sich ein reges Vereinsleben, wobei die zunehmende Mobilität die Teilnahme an auswärtigen Wettkämpfen erleichterte. Auch wurden Besuche und Gegenbesuche mit befreundeten Vereinen auf der Alb und im Albvorland gepflegt. Die Zeit von 1932 bis 1939 war für den Verein besonders erfolgreich. Herausragend war die Teilnahme beim 15. Deutschen Turnfest in Stuttgart im Juli 1933. Mit 16 Turnern, dem Fahnenträger und zwei Tambouren (Trommlern) zog der Vereinstross nach Stuttgart. Mit 52 Punkten erreichte die Vereinsriege in ihrer Stärkeklasse einen ersten Preis ein erhielt ein Erinnerungsband für die Vereinsfahne.

1935 konnte der Verein sein 25-jähriges Bestehen feiern. Allerdings nahmen die politischen Veränderungen infolge der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten in Deutschland immer deutlicher Einfluss auf den Turnverein. Infolge der Gleichschaltung wurde nur noch ein Vereinsführer gewählt, der Parteimitglied zu sein hatte. Dieser bestimmte dann die übrigen Mitglieder der Vereinsleitung. In der außerordentlichen Generalversammlung im Jahre 1941 musste der Verein die nationalsozialistische Einheitssatzung für Vereine im Deutschen Reich annehmen. Das Vereinsleben und die sportliche Betätigung kamen infolge des Krieges komplett zum Erliegen.

Die Jahre 1946 bis 1985

Nur gut ein Jahr nach Kriegsende fanden sich im Juli 1946 einige Sportinteressierte zusammen und hatten die Wiedergründung eines Sportvereins im Sinn. Das war aber nicht so einfach, denn Deutschland stand unter Aufsicht der alliierten Siegermächte. Und die hatten von Haus aus einen gewissen Argwohn gegen die in Hitlerdeutschland praktizierte Körperertüchtigung. Am 17. August 1946 konnte die Gründungsversammlung für den Sportverein Undingen abgehalten werden. Zum ersten Nachkriegsvorstand wurde Ernst Maier gewählt. 48 Personen sind damals in den wiedergegründeten Verein aufgenommen worden. Der Jahresbeitrag wurde auf sechs Reichsmark festgelegt. An der Namensgebung „Sportverein Undingen“ wird deutlich, dass Turnen zunächst nicht erlaubt war, da von 1945 bis 1948 ein generelles Turnverbot bestand. Fußball und Leichtathletik waren die ersten Sportarten. Erst 1948 wurde Turnen wieder genehmigt. Ab 1949 wurden die Turnstunden auch im Schüler- und Jugendbereich durchgeführt und schon ein Jahr später beteiligten sich auch Frauen an den verschiedenen Wettkämpfen.
In der außerordentlichen Generalversammlung am 25. Juli 1950 erhielt der Verein durch Umbenennung seinen heutigen Namen: Turn- und Sportverein (TSV) Undingen 1910. Im Herbst 1950 fanden anlässlich des Jubiläums zum 40-jährigen Bestehen Festbankett, Festumzug und Sportwettkämpfe statt.1952 wurde Gerhard Leibfritz an die Spitze des Vereins gewählt. Er ist bis heute der Vorstand, der das Amt am längsten innehatte: bis 1974.
Von Beginn an spielte die Fußballmannschaft in der Verbandsrunde im Bezirk Münsingen mit. 1955 konnte dann zum ersten Mal ein Meistertitel gefeiert werden und der TSV stieg in die B-Klasse auf. Ein Jahr später wechselte der TSV vom Kreis Münsingen in den Kreis Reutlingen und musste wieder in der untersten Klasse beginnen. Auf Anhieb wurde auch hier der Aufstieg geschafft. Dass im selben Jahr der Bezirkspokalsieger TSV Undingen hieß, war für die jungen Spieler um Trainer Hans Fuchs der absolute Höhepunkt in ihrer Laufbahn.
Neben dem Fußball blühte in den Fünfzigern vor allem die Leichtathletik. Sehr populär war der Fünfkampf, bei dem drei leichtathletische und zwei turnerische Übungen vorgeschrieben waren. Bei Bergfesten war der Vierkampf mit Laufen, Weitsprung, Kugelstoßen oder Ballwurf und der Schleuderball ein beliebter Wettkampf. Ein denkwürdiges Ereignis war der Sieg im Hauptlauf beim Lichtensteinlauf 1954. Am selben Tag gewann die deutsche Nationalmannschaft die WM in Bern.

Mitte der 50er-Jahre entstand die Abteilung Ski. In den Anfangsjahren bezogen sich die Aktivitäten im Wesentlichen auf das Langlaufen. Wenige Jahre später wurden die ersten Vereinsmeisterschaften am Weinstein durchgeführt. Die Kombination bestand aus einem Riesentorlauf und einem vier Kilometer langen Langlaufkurs.
Die zweite Hälfte der 50er-Jahre war für die Verantwortlichen des Vereins die Zeit der Sportplatzplanung. Viele Leute können sich heute nicht mehr vorstellen und wissen auch nicht, wo der alte Sportplatz genau lag. Es war ein Wiesenstück auf der „Heusteige“, rechts der Straße von Undingen Richtung Erpfingen. Jahrzehntelang spielte sich hier das sportliche Geschehen ab: Turnwettkämpfe, Fußballspiele und Leichtathletikdisziplinen. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Wiese gar durch Schutt aufgefüllt und wieder eingeebnet werden. Aber dieser Sportplatz war weit weg vom Ort und entsprach Ende der 50er-Jahre nicht mehr den Anforderungen eines Fußballplatzes. Die Gemeinde stellte dem Verein ein Gelände an der Burgstraße am heutigen Standort zur Verfügung. Aus einem Unland mit vielen Hecken und Steinriegeln machte man durch Eigenleistung in 2.120 freiwilligen Arbeitsstunden ein Gelände für einen Sportplatz. Das Timing war perfekt: beim Gauturnfest 1960, im Jahr des 50-jährigen Vereinsjubiläums, wurde der neue Sportplatz standesgemäß eingeweiht. Die 375 Meter Korbbogenbahn war lange Zeit eine der wenigen Anlagen mit Rundbahn in der näheren Umgebung und auf der Alb einzigartig. Für viele Jahre bot er gute Trainingsbedingungen.

Nach dem glanzvoll erlebten Gauturnfest 1960 mit der Einweihung des Stadions, wurde der Wunsch nach einem Sportheim immer dringlicher. Aufwind erhielten diese Gedanken durch die erzielten Erlöse bei den Feiern zum 50-jährigen Vereinsjubiläum. Sicher wird es vorher schon den ein oder anderen Gedanken in diese Richtung gegeben haben. Aber so mancher Kassier mag seinem Vorstand bei der Frage der Finanzierbarkeit mit einem Kopfschütteln geantwortet haben. So musste sich der Verein behelfen mit den örtlichen Gastwirtschaften „Zur Schwane“ und „Jägerhaus“. Die Lokale lagen dort, wo heute die Filiale der Volksbank Ermstal-Alb beheimatet ist, also im Zentrum von Undingen.
Zur Unterbringung von Sportgeräten oder für Umkleidekabinen waren diese Lokale jedoch entschieden zu weit weg von den Sportanlagen. Sogenannte Unterkunftshütten mussten her. In einem Antrag an die Gemeinde formulierte der Vorstand im Jahr 1949: „…aus gesundheitlicher Rücksicht muss eine weitere Unterkunftsmöglichkeit geschaffen werden, wenn zum Beispiel Gastspieler nach eineinhalbstündigem Kampf sich in erhitztem Zustande im Freien und noch bei schlechter Witterung umziehen müssen, was dem gesamten Sport und dem Platzverein und damit Undingen einen schlechten Ruf gibt.“
Die Realisierung des Sportheims stellte den bis dahin größten Kraftakt in der Vereinsgeschichte dar. Nachdem mit der Gemeinde die Grundstücksfragen geklärt waren und auch ein Zuschuss in Form von Bauholz genehmigt war, konnten die Planungen ins Detail gehen. Dabei war man in erheblichem Umfang auf die Arbeitsleistung der Mitglieder angewiesen, sowie auf Spenden und den unentgeltlichen Einsatz von Handwerkerleistungen. Eine beim Innenministerium beantragte Haussammlung wurde im Mai 1966 durchgeführt und erbrachte 4.445 Mark. Jedes Mitglied sollte 75 Arbeitsstunden ableisten oder als Entschädigung 150 Mark an den Verein bezahlen.
Nach dreieinhalbjähriger Bauzeit und nach 6.850 freiwilligen Arbeitsstunden wurde das Sportheim am 31. Januar 1968 feierlich eröffnet. Der TSV Undingen hatte fortan eine gemauerte Unterkunft mit entsprechenden Sanitäreinrichtungen und Räumlichkeiten für einen Gastronomiebetrieb. Es wurde auf zunächst drei Jahre verpachtet. Die Monatspacht betrug 400 Mark. Der Vorstand sagte in den ersten in den eigenen Räumen stattfindenden Generalversammlung: „Mit diesem Heim hat der Verein eine Leistung vollbracht, die sich sehen lassen kann.“

Im März 1969 wurde beschlossen, eine Tischtennisabteilung zu gründen. Ab 1970 wurde eine Jugendmannschaft gemeldet. In der Spielsaison 1971/1972 stellte der TSV Undingen erstmalig eine aktive Mannschaft.
Die Gründung der Skischule Undingen im Schwäbischen Turnenbund erfolgte 1970 und hatte zu dieser Zeit sieben ausgebildete Lehrkräfte zur Verfügung, die bis zu 100 Skikursteilnehmer unterrichteten. Zu dieser Zeit zog man auch vom Weinstein um an den Schopfloch, wo mit dem neu errichteten Lift die Skikurse durchgeführt wurden.
Im Jahr 1970 begann auch die Geschichte der Abteilung Reiten. Mit zwei Vereinspferden wurden die ersten Reitstunden noch auf einer Wiese abgehalten. Jedoch war dieser Zustand nicht von langer Dauer. Noch im selben Jahr konnten die Reitstunden auf dem neu erstellten Reitplatz durchgeführt werden. Schon nach kurzer Zeit wurde klar, dass für einen ganzjährigen Reitbetrieb eine Reithalle unabdingbar war. Somit wurde auch dieses Bauvorhaben in Angriff genommen und es konnte im November 1973 Richtfest gefeiert werden. In den folgenden Jahren beteiligten sich die Reiter verstärkt an reitsportlichen Veranstaltungen und auch die Jugendlichen sammelten ihre ersten Turniererfahrungen. Der Bestand an eigenen Pferden erhöhte sich laufend und der Trend ging vom Freizeitreiten immer mehr zum Turnierreiten. Als logische Konsequenz aus dieser Entwicklung wurde dann 1978 das 1. Undinger Reitturnier veranstaltet.
Mit der Fertigstellung der gemeindeeigenen Steinbühlhalle 1973 verbesserte sich die sportlichen Rahmenbedingungen. Die Halle bot nicht nur Raum für den Turnbetrieb, sondern auch für das Leichtathletik- und Fußballtraining während der Wintermonate.
Im selben Jahr haben Vereinsmitglieder während der Weihnachtsfeier des Vereins im Undinger Café Betz eine Tradition ins Leben gerufen, die auch heute noch Bestand hat. Damals entschlossen sich die Sportler verschiedener Sparten, den Ehrenmitgliedern des Vereins zu Heiligabend einen Besuch mit weihnachtlichem Ständchen abzustatten. Das war die Geburtsstunde der Weihnachtssänger.
1975 wurde die Abteilung Tennis gegründet. Unmittelbar nach der Gründung der Abteilung wurde mit dem Bau von zwei Sandplätzen begonnen, die im Mai 1976 feierlich eröffnet wurden. Der Mitgliederstand wuchs nun sehr schnell an und schon bald mussten zwei weitere Sandplätze gebaut werden.
Im Jahr 1985 konnte das 75-jährige Vereinsjubiläum gefeiert werden.

Die Jahre 1986 bis 2006

1986 hat sich der TSV Undingen reorganisiert und eine neue Satzung gegeben. Die bis dahin jeweils als Abteilungen geführten Betätigungsarten Jedermannturnen, Frauengymnastik, Seniorengymnastik, Mutter- und Kindturnen sowie Vorschul-/Kinderturnen wurden ab sofort als Sparten innerhalb der übergreifend gebildeten neuen Turnabteilung geführt. 1990 kam die Sparte Power Fitness dazu.
Um den sportlichen Herausforderungen gerecht zu werden, wurde die Reitanlage im Jahre 1987 um einen wettkampfgerechten Springplatz erweitert. Dieser Platz ermöglichte es nun, sportlich anspruchsvolle und attraktive Springparcours aufzubauen. Darüber hinaus konnte das Angebot der ausgeschriebenen Reiterprüfungen deutlich ausgedehnt werden, weil ab diesem Zeitpunkt Dressur- und Springwettbewerbe parallel stattfinden konnten.
1986 kamen auch Planungen einer angrenzenden Firma auf, deren Realisierung den Abriss und die Verlegung des Sportheims zur Folge gehabt hätten. Nahezu zeitgleich wurde durch die Tennisabteilung die Frage einer Tennishalle aufgeworfen. Hitzige Diskussionen über das Für und Wider brannten auf und drohten zeitweise den Verein in mehrere Lager zu spalten. Das eine wollte die Sportanlagen an anderer Stelle komplett neu errichten und das andere Lager hatte das Bewahren des bisher Erschaffenen zum Ziel. Letztlich haben sich alle zusammengerauft und eine „Komplettlösung“ beschlossen: Umbaumodernisierung des Sportheims, Neubau einer Tennishalle und Verschiebung des Sportplatzes bei gleichzeitigem Einbau einer Tartanbahn.
Als erstes Teilobjekt dieser Komplettlösung wurde das Sportheim 1986/87 umgebaut. Der Einbau einer modernen Lüftungsanlage im Wirtschaftsbereich und zeitgemäße Dusch- und Umkleidemöglichkeiten im Sportbereich waren die wichtigsten Maßnahmen. Nach einem dreiviertel Jahr Arbeit mit vielen freiwilligen Arbeitseinsätzen war der Umbau vollendet. Das im Oktober 1987 wieder eröffnete Sportheim hat damit seine heutige Form erhalten.Zum Bau einer Tennishalle wurde im März 1988 das Votum der Mitgliederversammlung des Gesamtvereins eingeholt. Das war gar nicht so einfach und nicht immer unwidersprochen. Es bestand in dieser Frage zunächst keine Einigkeit. Die Finanzierbarkeit des Vorhabens lag vielen im Magen. Am Ende votierten aber von 114 anwesenden Mitgliedern 80 für das Bauvorhaben.
Handfeste Vorteile versprach man sich von der engen Anbindung der Tennishalle an das erst ein Jahr zuvor renovierte Sportheim. Durch ein großes Maß an Eigenleistungen wurde eine Halle mit zwei Feldern realisiert. Und die Halle konnte sich sehen lassen: zwei Plätze mit GreenSet-Belag, eigene Sanitäreinrichtungen und ein Aufenthaltsraum mit Teeküche. Zur Winterhallensaison 1988/1989 ging die Tennishalle in Betrieb. Damit war die Jagd nach dem Filzball auch während der kalten Jahreszeit in Undingen eröffnet. Die offizielle Einweihung der Halle erfolgte dann am 13. Januar 1989.

Der Bau der Tennishalle führte räumlich bedingt dazu, dass auch der Sportplatz neu gestaltet werden musste, da die Rundbahn nicht mehr zur Verfügung stand. In dieser Phase entstand die Idee, den Sportplatz ein Stück nach Nordost in Richtung Burg zu verschieben und dabei eine „Wettkampfbahn Typ B“ zu bauen: mit Rasenspielfeld, Weitsprung- und Kugelstoßanlage, Hochsprung, Stabhochsprung und Wassergraben, sowie einer 400 Meter Rundbahn. Sie sollte in Kunststoff (Tartan) ausgeführt werden, weil zu dieser Zeit die Leichtathletik florierte und mit der LG Sonnenbühl ein echter Bedarfsträger vorhanden war.
Die Anlage sollte für ganz Sonnenbühl, mit wesentlicher Unterstützung durch die Gemeinde, entstehen. Im Gemeinderat ließ sich aber keine Mehrheit finden für eine ausreichende finanzielle Beteiligung an dem Projekt. Auch die in Vorgesprächen mit den Behörden in Aussicht gestellten Zuschüsse sind in erheblichen Maße dem Rotstift zum Opfer gefallen. Der Verein war daher gezwungen, die Anlage in zwei Bauabschnitten zu realisieren.
Den Verantwortlichen war schnell klar, dass für einen sinnvollen Abschluss der Arbeiten weitere Geldmittel beschafft werden müssen. Der Gedanke, dass eine Vollendung der Sportanlage in zwei Bauabschnitten nur sehr zögerlich und wesentlich teurer vonstattengeht, hat schließlich die Bausteinaktion ins Leben gerufen. Der Start dafür war anlässlich eines Kameradschaftsabends im April 1991 im Sportheim. Mit einem Rundschreiben hat der Vorstand für diese Bausteinaktion bei den Mitgliedern und der Bevölkerung geworben. Als Motto für diesen Kameradschaftsabend galt die Schlusspassage des Turnerliedes „Turner auf zum Streite … Großes Werk gedeiht nur durch Einigkeit“. Die 75 Teilnehmer der Veranstaltung haben an diesem Abend Bausteine im Wert von 32.400 Mark gezeichnet. Nach Abschluss der Bausteinaktion war die stolze Summe von 160.000 Mark auf dem Konto. Die Namen der Spender sind heute noch auf einer Gedenktafel verewigt.
Alle haben erkannt, dass zusätzlich zu dem finanziellen Aufwand sehr viel Eigenleistung zu erbringen war: Rohplanie des Sportplatzes, auskoffern der Rundbahn, Installation der automatischen Beregnungsanlage, Kanalisationsarbeiten, Rundweg um die Bahn mit Betonpflaster, Fundamente für Flutlichtmasten, Verlegen von Strom- und Lautsprecherkabeln, Planierung der Böschung, Herstellen der Umschrankung und Umzäunung, Bepflanzung, Gestalten des Eingangsbereiches und vieles mehr. Arbeit gab es also genug.
Mit unermüdlichem Einsatz haben die Vereinsmitglieder diese Eigenleistungen termingerecht erledigt. Ungezählt sind die absolvierten Arbeitsstunden. Samstag für Samstag waren 15 bis 20 Helfer im Einsatz und das auch bei Wind und Wetter. Selbst während der Wochentage wurde abends gearbeitet. Und örtliche Bau- und Handwerksbetriebe haben mit der unentgeltlichen Bereitstellung von Maschinen und Baumaterial einen erheblichen Beitrag zum Gesamtwerk beigetragen. Großes Werk gedeiht nur durch Einigkeit! Am 27. Juni 1992 eröffnete der Erste Vorsitzende Günther Bächle vor der Erinnerungstafel „Bausteine für unsere Sportanlage“ das Burgstadion Undingen. Anschließend wurde mehrere Tage mit einem umfangreichen Festprogramm gefeiert.
Durch einen Zusammenschluss der Tischtennisabteilungen aller vier Sonnenbühler Sportvereine, wurde im Jahr 1994 die Tischtennisgemeinschaft (TTG) Sonnenbühl gegründet.
Im Jahr 2005 wurde mit der Abteilung Judo das sportliche Angebot des TSV Undingen erweitert.

Die Jahre 2007 bis heute

Mit Armin Baumann, Ulrich Hagen und Michael Hubberten wurden im Jahr 2007 drei gleichberechtigte Vorstände gewählt. Der TSV Undingen gab sich im selben Jahr eine neue Satzung. 2009 ging die neue Sparte Rhönradturnen an den Start.
Im Jahr 2010 konnte das 100-jährige Bestehen des Turn- und Sportverein (TSV) Undingen 1910 e. V. mit einem umfangreichen ganzjährigen Festprogramm gefeiert werden, das sorgfältig vom Projektleiter Helmut Lengerer geplant worden war. Außerdem stiegen die Fußballer zum zweiten Mal nach 2007 in die Bezirksliga auf. Zum Erliegen kamen die Jubiläumsfeierlichkeiten im August durch den tragischen Tod des Vorsitzenden Ulrich Hagen.

Mit Manuel Hailfinger und Martin Vöhringer übernahm bei der Generalversammlung 2014 ein neues Vorstandsteam. Zahlreiche Projekte standen für die neue Vereinsführung an. Zunächst wurde die Heizungsanlage in der Tennishalle rundum erneuert. Außerdem erhielt die Tennishalle unter www.tennishalle-undingen.de eine eigene Internetseite, über welche die Tennisplätze online gebucht werden können.
2015 fusionierte die Abteilung Fußball des TSV Undingen mit dem FC Erpfingen/Willmandingen zum FC Sonnenbühl.
Im April 2015 musste die alte Theke des Sportheims einer neuen modernen Theke weichen. Zudem wurde die Einrichtung (Stühle, Tische, Eckbank) komplett neu beschafft. Vor allem dank der Unterstützung zahlreicher Vereinsmitglieder, die etliche Stunden ehrenamtlich in die Umbauarbeiten des Sportheims investiert haben, konnte das aufwendige Projekt realisiert werden. 2016 konnte die Sanierung der Außenfassade des Sportheims abgeschlossen werden. Außerdem feierten der TSV und die Sportheimpächter Guiseppe und Francesca Graziano im Juli desselben Jahres ihre zehnjährige Partnerschaft in einem großen Festzelt neben dem Sportheim.
2017 wurde das Jubiläum „25 Jahre Burgstadion“ gefeiert und der Männerduschraum und das Flachdach des Anbaus sowie das Hauptdach der Tennishalle saniert.

Anfang Dezember 2017 haben sich die fünf Sonnenbühler Sportvereine TSV Genkingen, FC Sonnenbühl, SV Erpfingen, TSV Undingen und SSV Willmandingen erstmals getroffen, um über den Umbau des Undinger Hartplatzes zum Sonnenbühler Kunstrasenplatz zu sprechen. Initiator und treibende Kraft war der im April 2018 plötzlich verstorbene technische Vorstand des TSV Undingen, Uwe Bächle. Ziel des Gesprächs war der Bau eines Winterrasenplatzes als optimale Ergänzung zu den bisherigen Rasenplätzen, die weiterhin erhalten bleiben.
Am 7. März 2018 wurde eine schriftliche Kooperationsvereinbarung zwischen den Vereinen geschlossen, welche die Finanzierung sowie die Benutzung des Kunstrasenplatzes durch den TSV Genkingen und den FC Sonnenbühl regelt. Daraufhin bewilligte der Gemeinderat im Rahmen der Haushaltsberatungen einen Zuschuss. Außerdem verlängerte der Undinger Ortschaftsrat den Erbbaupachtvertrag für das gesamte Sportgelände des TSV um weitere 30 Jahre. Somit stand auch einem Zuschuss des Württembergischen Landessportbundes (WLSB) nichts mehr im Wege.
Nach dem plötzlichen Tod von Uwe Bächle hat Jan Herrmann Mitte April 2018 die Projektleitung übernommen. Nach einem einstimmigen Baubeschluss der Generalversammlung des TSV Undingen erfolgte bereits am 19. Mai 2018 der offizielle Spatenstich. Viele Arbeiten wurden in der Bauphase von den ehrenamtlichen Helfern in Eigenleistung erbracht. Zahlreiche Vereinsmitglieder stellten zudem Maschinen und Zubehör zur Verfügung und versorgten die Helfer mit Essen und Getränken. Insgesamt wurde dadurch so viel Geld eingespart, dass im Gegensatz zur ursprünglichen Planung auch noch die Flutlichtanlage für eine optimale Ausleuchtung auf moderne LED-Technik umgestellt werden konnte. Fertiggestellt wurde der neue Kunstrasenplatz im April 2019.

Beim Starkregen am Abend des 7. Juni 2018 wurde die Tennishalle von den Wassermassen überschwemmt. Dabei wurde der bisherige grüne Teppichboden in der Halle komplett zerstört. Rechtzeitig vor der Winterhallensaison musste ein neuer blauer Top-Slide-Boden verlegt werden. Für optimale Sicht wurden zeitgleich neue energiesparende LED-Leuchtstofflampen installiert.

Die Jahre 1910 bis heute

Von der frühen Vereinsgeschichte bis heute zieht sich beim Turn- und Sportverein (TSV) Undingen 1910 e.V. ein roter Faden durch: die große Einigkeit der Vereinsmitglieder, etwas zu vollbringen, wenn es gilt. Eindrücklich wird dies an den Sportanlagen des Vereins bewiesen, die zu großen Teilen in Eigenleistung entstanden sind, wobei die Handwerker und Unternehmer unter den Mitgliedern immer ihre Arbeitskraft, Maschinen sowie Material zur Verfügung gestellt haben. Unseren 950 Mitgliedern stehen mit Sportheim, Burgstadion, Kunstrasenplatz, Reithalle, Dressurplatz, Springplatz, Tennisfreiplätzen, Tennishalle sowie Skilift zahlreiche vereinseigene Sportstätten zur Verfügung. „Großes Werk gedeiht nur durch Einigkeit“ aus dem Turnerlied erfährt hierdurch beste Rechtfertigung.